Vergiftungen mit Betablockern sind nicht selten und führen immer wieder auch zu tödlichen Verläufen.1 Spannend sind Intoxikationen mit Betablockern aus toxikologischer Sicht, weil man Betablocker typischerweise aufgrund ihres negativ chronotropen, also herzfrequenzsenkenden, Effektes kennt und bei einer Vergiftung vor allem eine Bradykardie mit kardiogenem Schock als gefährlichstes Symptom erwarten würde. Tatsächlich sind die Substanzen in der Gruppe der Betablocker jedoch sehr heterolog. So können spezifische weitere Symptome wie zum Beispiel Krampfanfälle auftreten. Außerdem besteht nicht immer eine klare Dosis-Wirkungsbeziehung und es gibt interindividuell große Unterschiede in der Wirkung, was zu eher großzügigen Überwachungsindikationen führt. weiterlesen…
Schlagwort: Giftelimination
Adsorber Kartuschen zur Giftelimination
Im Artikel Dialyse zur Giftelimination haben wir bereits die Dialyse und Hämoperfusion als Eliminationsverfahren besprochen. In den letzten Jahren finden zusätzlich Adsorber-Kartuschen immer weitere Verbreitung und werden insbesondere im Rahmen der Sepsistherapie intensiv beforscht. weiterlesen…
Dialyse zur Giftelimination
Die drei Säulen der Behandlung von Intoxikationen sind die symptomatische Therapie, die Entfernung des Giftes aus dem Körper (Giftelimination genannt), und die spezifische Therapie mit einem Antidot, falls dieses verfügbar ist.
Im Idealfall kann man im Rahmen der Giftelimination ein Gift entfernen oder binden, noch bevor dieses vom Körper resorbiert wird und eine Wirkung entfalten kann.
Hierzu wird bei oraler Aufnahme bei vielen Giften Aktivkohle angewandt. Manche Gifte können aber auch aus dem Körper eliminiert werden, wenn sie bereits resorbiert wurden.
In diesem Artikel möchten wir besprechen, unter welchen Grundvoraussetzungen eine Giftelimination mittels Hämodialyse oder Hämoperfusion Sinn hat, welches Verfahren genutzt werden sollte, und bei welchen Stoffen die extrakorporale Elimination klassischerweise hilfreich ist. weiterlesen…
Aktivkohle
Beim Verschlucken giftiger Substanzen wird oft die Einnahme von Aktivkohle empfohlen. Diese ist in Deutschland in praktischen Flaschen à 10 oder 50 Gramm erhältlich, die nur noch mit Wasser befüllt, geschüttelt und anschließend getrunken werden müssen. Aufgrund ihrer sehr großen Oberfläche (über 35.000 m² bei 50g) bindet die Kohle (Groß-)Teile des Giftstoffes und kann somit dessen Aufnahme reduzieren oder auch ganz verhindern. weiterlesen…